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Ausbildung - Training

01.02.2004 GHSV Lage / Reithalle Lützow

Auch wenn mich viele für verrückt halten, mir hat es trotzdem viel Spaß gemacht. 480 km hin und 480 km zurück, nur um ein Turnier zu laufen. Bei den begrenzten Trainingsmöglichkeiten die wir bei uns haben, sind Turniere im Winter für uns 'überlebensnotwendig'. Und wie notwendig dies ist, hat sich bei diesem Turnier wieder deutlich gezeigt : die schwierigen Stellen sind offenbar kein Problem, aber 2 oder gar 3 Hindernisse geradeaus überfordern uns total. Aber alles von vorne !

Der GHSV Lage hat diesen Wintercup wieder in der Reitanlage Lützow in Herford ausgetragen. Wir waren zum ersten Mal dabei. Eine sehr große Halle, ca. 30 m x 60 m, mit einer 6-reihigen Zuschauertribüne an der Längsseite, Empore und Reiterstübchen und - sage und schreibe - einer Heizung über der Sitztribüne. Da die Außentemperaturen dazu auch noch relativ mild waren, konnte es einem auf der Tribüne fast zu warm werden. Sehr gute Organisation und Ansagen, fester und griffiger Hallenboden, flüssiger Turnierablauf und sehr günstige Preise im Reiterstübchen. Auch die Stimmung war bei diesem Turnier sehr gut, natürlich auch begünstigt durch die mehr als reichlichen Zuschauerplätze, man verließ die Halle nur wenn es sein mußte.

Gerichtet hat Robert Asmann mit flüssigen, leistungsklassengerechten Parcours. Von den 'Grantigen' am Start nur Sylvia Vaanholt mit Gill und Diddl.

Begonnen wurde mit dem Jumping 3. Ein sehr schöner Parcours, der offenbar von der Linienführung her keine Probleme in sich barg. Natürlich mußte man auf den Slalomeingang achten - am Besten man macht da einen Belgier, auch wegen der Verleitung Tunnel 14 - und auf den Doppelsprung nach dem Reifen. In dieser Sequenz wollte ich Diddl links führen, also zwischen Hürde 9 und Besenhürde 10 einen Belgier machen.

Mit Startnummer 20 (von 1 bis 30) hatte ich genügend Gelegenheit zuzuschauen. Kaum Vw und Dis, aber viele Stangenfehler wegen der schräg zu springenden Hürden und insbesondere beim Doppelsprung. Mit Diddl lief es sehr gut, allerdings nur bis zur Besenhürde 10. Dort habe ich nicht so auf Diddl geachtet sondern mehr auf meinen Wechsel. Deswegen habe ich zu spät bemerkt, daß Diddl erst einmal die Verleitung Tunnel 13 annehmen wollte, dann sah, daß ich schon hinter der 10 war und schleunigst zu mir kam. Da ich aber nun schon fast beim Reifen war, hat Diddl die Besenhürde links liegen lassen und ist gleich den Reifen gesprungen - Dis, ausschließlich mein Fehler. Der Rest des Parcours war dann wieder ok. Sylvia hatte mit Gill einen Bombenlauf , Bestzeit und null Fehler. (30 Starter, 5 V0, 9 V, 8 SG, 1 G, 7 Dis).

Die 10 schnellsten Zeiten :
HF, Hund Zeit F.-Pkte. Rang
Vaanholt, Sylvia, Gill29,5601
Scroczynski, Melanie, Merlin30,4457
Hellriegel, Karin, Franzi31,041522
Ketschker, Jürgen, Asim31,521016
Titz, Brigitte, Bejs31,8458
Schwab, Heike, Svensson32,141017
Schlühr, Marion, Tessa32,221018
Lemmer, Ursula, Canis32,8259
Schwab, Volker, Nele33,8202
Damm, Werner, Balu33,20510

Im A3-Parcours einige sehr interessante Sequenzen. Schon der Anfang, zwischen Hürde 3 und 4 durch, erforderte Aufmerkamkeit, darf aber in der A3 kein Problem darstellen. Ebenso der Slalomeingang nach der Wippe. Die Sequenz von Hürde 11 bis 16 erforderte höchste Aufmerksamkeit, sichere Wechsel und saubere Linienführung wegen der schräg zu springenden Hürden. Es bot sich an, zwischen Tunnel 12 und 13A zu wechseln, den Hund links bis zu 13C führen, wieder zu wechseln ihn rechts geführt in den Tunnel 14 zu schicken und weiter rechts geführt über 15 und 16 in den Tunnel 17. Unabhängig davon waren für mich die Kontaktzonen wichtig, so langsam wird es besser mit uns. Allerdings wieder dahin zu kommen wo wir bereits Mitte des letzten Jahres schon waren ist wohl noch ein weiter Weg, wenn überhaupt.

Wie schon vermutet, war der Parcours dann auch tatsächlich sehr 'stangenanfällig'. Überdurchschnittlich viele Fehler in der Sequenz um den Tunnel 12/14. Man war gewarnt ! Ich hatte mich so sehr mit dieser Stelle beschäftigt, daß ich eine Gefahr völlig übersehen habe. Nämlich den Wippenaufgang. Ich führte Diddl links über die Hürde 4 und 5 und fast an der Wippe vorbei. Durch den linken Ausleger von Hürde 5 ist dem Hund die Sicht auf die Wippe versperrt. Jeder hat das anscheinend gesehen, nur ich nicht - reingefallen. Zwar noch keine Vw kassiert, wäre nicht ungerecht gewesen, aber schon Zeit verloren. Slalomeingang war ok, ebenso der Wandabgang, gut kontrolliert. Dann nach der Wand nicht schnell genug nach vorne gekommen, keinen rechten Arm 'raus gestreckt, sonder nur ein 'Vor' gegeben. Und Diddl ist nach vorne, aber Richtung Hürde 15, ich war links hinter ihm und er hat den Tunnel 12 gesehen. Wegrufen, Bogen laufen, Zeit verlieren, Vw kassieren und neu ansetzten und den Parcours fehlerfrei beenden. Schade, es hätte viel besser sein können, denn die wirklich schwierigen Stellen haben wir eigentlich ganz gut im Griff und scheitern dann in relativ einfachen Sequenzen, weil ich dort - wie schon so oft - keine Gefahr erkenne. Sylvia hatte mit Gill einen gigantischen Lauf in einer Wahnsinnszeit, leider eine Stange und die ärgerlicherweise fast am Schluß, die Vorletzte. (30 Starter, 6 V0, 8 V, 4 SG, 3 G, 1 NB, 8 Dis).

Die 10 schnellsten Zeiten :
HF, Hund Zeit F.-Pkte. Rang
Vaanholt, Sylvia, Gill36,98510
Schmidt, Manuela, Barox41,8201
Schwab, Volker, Nele43,60511
La Motte, Marc, Gade43,832020
Diddl43,98512
Hellriegel, Karin, Franzi44,642021
Scroczynski, M., Marlowe44,8402
Rook, Tabea, Kira44,20513
Schwab, Heike, Svensson45,1003
Damm, Werner, Balu45,561517

Im Anschluß an die A-Läufe wurde das Spiel 'Time Out' durchgeführt. Keine Kritik dafür an Veranstalter oder Richter - sie können im Prinzip nicht anders handeln ! Es ist aber schon seltsam, 100 Starter würden viel lieber ein A-Open laufen, müssen aber, weil es in der Kommission ein paar 'Weise' - die wohl selber noch nie einen Hund im Agility geführt haben - es so wollen, darauf verzichten.

Das aber darf den überaus positiven Eindruck von diesem gelungenen Turnier keinesfalls trüben. Nächstes Jahr möchten wir wieder kommen und dann können wir bis dahin vielleicht zwei Hürden geradeaus laufen !